
Kopenhagen oder Nordkap – Schwanger mit dem Fahrrad durch Dänemark
März 2022 – Oh mein Gott! Wir sind endlich schwanger! Wer uns etwas näher kennt, weiß, dass wir es schon eine Weile versucht hatten. Umso größer war die Freude, als endlich der zweite Strich auf diesem verdammten weißen Stück Plastik erschien!
Da ich ab Monat zwei durchgängig mit Abgeschlagenheit sowie latenter Übelkeit zu kämpfen hatte, fiel die Urlaubsplanung für diesen Sommer nicht leicht. Bei aller Vorsicht, die wir walten ließen, stellte ich allerdings schnell fest, dass die Übelkeit auf der Couch eher schlimmer wurde. Leichte Aktivität an der frischen Luft, wie lange Spaziergänge oder langsame Ausfahrten mit dem Rad hingegen wirkten Wunder. Nach einigem Hin- und Herüberlegen sowie der Konsultation meines Arztes entschieden wir uns, im Juni 2022 unsere Radreise auf dem Berlin-Kopenhagen-Radweg (EuroVelo 7) von Waren (Müritz) aus fortzusetzen.
Den ersten Teil dieses Radwegs hatten wir bereits im August 2019 für unsere allererste gemeinsame Radreise ausgewählt. Die erste gemeinsame Radreise ist immer etwas Besonderes und diesen Radweg nun mit Peppi fortzusetzen war zum einen irgendwie von symbolischer Bedeutung. Zum anderen handelt es sich um eine echte Einsteiger-Route; geringe Höhenmeter, tolle Ausblicke von gut ausgebauten Strecken und ein großartiges Shelternetzwerk.Radreise Südtir
Inhalt
Etappe 1: Von Berlin nach Waren
Anfang Juni starten wir mit den vollbeladenen Rädern vom S-Bahnhof Rathaus Steglitz mit der S1 nach Oranienburg. Wer sich erinnern kann, es war der berühmt-berüchtigte 9-Euro-Ticket-Sommer. Dafür war die S1 an diesem heißen Sommertag zur Mittagszeit erstaunlich leer und so fuhren wir relativ entspannt bis Birkenwerder. Hier angekommen mussten wir dank Schienenersatzverkehr schon ungeplant für die ersten 10 km aufsatteln. Denn die S-Bahn-Betriebe behalten es sich vor, den Zustieg mit Rad – trotz des bezahlten Fahrradtickets – unter Umständen zu verweigern. So fuhren wir auf schlecht ausgebauter Radstrecke über sandige Radwege und auf schmalen Landstraßen bis nach Oranienburg. Dort angekommen versuchten wir unseren Unmut über die schlechte Radinfrastruktur in Deutschland auf diesen ersten Kilometern schnell zu vergessen und immerhin die Weiterfahrt im Regio bis nach Waren (Müritz) verlief angenehm. In Waren (Müritz) zeigte sich der frühe Sommer von seiner besten Seite und so hatten wir richtig Lust nun in die Pedalen zu treten.
Etappe 2: Von Waren nach Krakow am See
In Waren (Müritz) stiegen wir in den toll ausgebauten Radfernweg Berlin-Kopenhagen ein. Wir freuten uns über schöne Strecken durch schattige Wälder und weite Wiesen, vorbei an ruhigen Seen. Alles in allem, eine unspektakuläre und entspannte Route, die zum Genießen einlädt.
In Krakow am See deckten wir uns noch mit Essen ein, bevor wir uns dann auf die Suche nach einem Schlafplatz machten. Ursprünglich war geplant, die Nacht am Rastplatz Großer Pilz zu verbringen. Dafür hätten wir allerdings wieder einige Kilometer zurückfahren müssen. So fuhren wir zur Lehmwerder Parkanlage Richtung Aussichtsplateau am Fritz-Reuter-Blick. Hier sollte jedoch am nächsten Morgen ab 6:00 ein lokales Lauf-Event stattfinden. Da es nun bereits dämmerte und wir uns nach diesem Tag auf eine ruhige Nacht freuten, entschieden wir uns schlussendlich auf dem Campingplatz am Krakower See einzukehren – eine Entscheidung, die wir nicht bereuten!

Etappe 3: Von Krakow am See nach Bützow
Am nächsten Morgen starteten wir zeitig in Krakow am See, da das Wetter zum Nachmittag hin unbeständiger werden sollte. Wieder erwarteten uns gut ausgebaute Radwege und ruhige Straßen durch verträumte Dörfer vorbei an vielen Höfen. In einem dieser Dörfer, in Groß Breesen, hätten wir gerne auf einen Kaffee an der Mücket-Töpferei angehalten, doch für eine Pause war es leider noch zu früh. Stattdessen ging es weiter bis nach Güstrow. Eine Stadt, für die wir bei unserer nächsten Reise auf jeden Fall mehr Zeit einplanen werden. Der historische Stadtkern und das Schloss Güstrow gefielen uns sehr gut. (Bitte beachte, dass das Schlossmuseum Güstrow zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels noch immer wegen Baumaßnahmen geschlossen ist.)
Mit dem Stadtfest in vollem Gange genossen wir unser Mittagessen im Restaurant Zur Post auf dem Pferdemarkt zu Live-Musik und Sonnenschein. Anschließend ging es noch schnell zum Drogeriemarkt, um eine kleine Wärmflasche für die kühlen Nächte und Proviant für den Abend zu besorgen. So ausgestattet traten wir das letzte Stück der Etappe an.
Entlang des Bützow-Güstrow-Kanals fuhren wir bis in den beschaulichen Ort Rühn bei Bützow. Leider überraschte uns zum Ende der Etappe dann doch noch der Regen. Ansonsten hätten wir gerne noch in Zepelin am Tierpark Poppe’s Hof angehalten. Mit vielen bunten Ferienhäuschen, einer toll gestalteten Teichanlage und vielen Tieren auf den umliegenden Wiesen, erschien es uns wie ein kleines Kinderparadies.
Für Bützow hatten wir uns im Voraus zwei Übernachtungsmöglichkeiten ausgeguckt und einer davon war der Rast- und Einlegeplatz Rühn. Abgesehen vom bescheidenen Wetter war es ein wirklich schöner Campingspot mit Toilette, Feuerstelle und trockener Sitzgelegenheit. Besonders begeistert waren wir von der Gastfreundschaft der Rühner! Eine junge Frau holte später am Abend noch ihr Kanu ab und so kamen wir ins Gespräch. Sie bot uns sogar an, am nächsten Morgen bei ihr zu duschen.
Abends machten wir noch einen Spaziergang durch das Dorf mit seinem schönen Kloster Rühn bevor wir uns dann in unserem Zelt verkrochen.
*Entdeckt ihr meine rosafarbene Wärmflasche? 😉
*Notiz an uns: Wir haben auf dieser Reise einmal mehr gelernt, dass die deutschen Biwak- & Trekkingplätze in der Ausstattung durchaus mit dem dänischen Pendant, den Sheltern, mithalten können, sofern man sie findet. Denn bei der Online-Sichtbarkeit und der Platzdichte sind uns die Dänen weit voraus. Wenn euch interessiert, wie wir unsere Übernachtungen auf Reisen planen, lasst uns einen Kommentar da und wir schreiben in unserem nächsten Beitrag darüber.
Etappe 4: Von Bützow über Rostock nach Gedser
Der Morgen startete früh. So schön der Rastplatz am Abend war, lag er doch direkt neben der Hauptzufahrtsstraße von Rühn. Demnach wurden wir am nächsten Morgen vom lieblichen Rauschen des Berufsverkehrs geweckt. In unserem Fall war das natürlich super, denn später am Tag hatten wir eine Fähre zu erwischen.
Die letzten Kilometer durch Deutschland verliefen weitestgehend entspannt. Wir fluchten noch ein oder zwei Mal über die miese Beschilderung, wenn wir mal wieder an einer uneindeutigen Kreuzung unsicher waren, in welche verfluchte Richtung das Mini-Schild weist. Abgesehen davon blieb es unspektakulär bis nach Rostock rein.
*Notiz an uns: Autoland Deutschland – am Rostocker Bahnhof wurden wir von einer Großbaustelle überrascht. Besonders spannend dabei die ausgeschilderte Umfahrung für Radfahrer, die uns über zwei Ebenen durch den Rostocker Hauptbahnhof lotste. Bis heute bin ich mir unschlüssig darüber, ob ich das pfiffig oder dämlich finden soll. Es war sicherlich der kürzeste Weg. Aber wer schon einmal mit dem Rad Bahn gefahren ist, weiß wie ätzend es sein kann, auf die Aufzüge in einem Bahnhof angewiesen sein zu müssen. Stellt euch mal vor, wir hätten da schon einen Fahrradanhänger dabei gehabt!
Die Überfahrt nach Gedser mit der Fähre war ein echtes Highlight! Danke, Scandilines! Die Hafenmitarbeiter auf deutscher sowie dänischer Seite waren toll und lotsten uns sicher durch’s Geschehen. Wenn man sich sonst als Radfahrer zwischen lauter Motorrädern, Autos und Bussen eher unwohl fühlt, löste die Einfahrt in den Dampfer bei uns pure Glücksgefühle aus. Es war eine Mischung aus Vorfreude auf Dänemark und Respekt vor diesem riesigen Schiffsbauch, der uns sicher ans andere Ufer bringen würde.
*Notiz an uns: Fährfahrten sind entspannter als es eine Zugreise je sein könnte: Als Fußgänger (und Radfahrer) kauft man ganz flexibel ein Ticket vor Ort für eine der 10 Abfahrten täglich. An Bord gibt es eine großartige Buffetauswahl und mehr als eine Toilette. 😉 Und dank der Aussicht von der Außenplattform stellt sich auf der zweistündigen Überfahrt sofort ein Urlaubsgefühl ein. (Mal ganz abgesehen vom guten Platzangebot für die Räder.)
Um 19:30 Uhr landeten wir endlich auf dänischem Boden und plötzlich wurde alles so einfach! Die Radinfrastruktur ist großartig. Keine 10 Minuten Fahrtzeit vom Hafen entfernt, begrüßte uns unser erster Shelter. Wir haben uns sofort in dieses Konzept verliebt. Hier fanden wir eine leere Zeltwiese, einige Shelterhütten, eine Feuerstelle mit Feuerholz und ein Dixi vor. Vor Ort buchten wir per QR-Code unseren Zeltplatz für die Nacht und ließen den Tag bei einem wärmenden Lagerfeuer ausklingen.
*Notiz an uns: Stell dir vor, du verbringst die Nacht auf einem tollen Shelterplatz und nutzt das Dixi vor Ort. Am nächsten Morgen begibst du dich kurz vor Abfahrt – die Räder schon voll beladen – noch schnell auf die Suche nach der ausgeschriebenen Wasserstelle, um deine Flaschen für den Tag aufzufüllen. Doch du findest nicht nur die Wasserstelle, sondern voll ausgestattete und saubere Sanitäranlagen…
Etappe 5: Von Gedser nach Idestrup
Nach einer wirklich ruhigen Nacht starteten wir unsere Tour in Dänemark. Wir freuten uns über die kleinen niedlichen Häuser in Gedser, über menschenleere Dorfstraßen und über die vielen kleinen Verkaufsstände an den Straßen, an denen man einer Vertrauenskasse ähnlich sogar mit Mobile Pay zahlen kann. Das letzte Drittel der Tagesetappe führte uns direkt am Wasser des Guldborgsund entlang. Unsere Mittagspause nutzen wir, um durch die kleine aber hübsche Altstadt von Nykøbing Falster zu schlendern* und uns beim Cafe Zelo zu stärken. Hier wurden die dänischen Preise dann auch zum ersten Mal Realität für uns. Und noch etwas stach ins Auge – immer wieder liefen uns Jugendliche mit Matrosenmützen über den Weg. Dass es sich dabei um keinen Modetrend handelte, erfuhren wir erst später.
*Notiz an uns: Lass dich beim Packen nicht von der Temperatur in deiner Wohnung irritieren. In unserer Berliner Dachgeschosswohnung bei knappen 35 °C zu packen, wurde uns bei den kühlen dänischen Nächten im Zelt schnell zum Verhängnis. So waren wir gezwungen, unsere Reisegarderobe in Nykøbing Falster noch etwas aufzustocken.


Nach der Mittagspause und einem schnellen Einkauf ging es für uns auf leeren Straßen weiter nach Idestrup. Nachdem wir die letzte Nacht auf einem Shelter verbracht hatten, entschieden wir uns den Campingplatz Ulslev Strandcamping mit Zugang zum Strand anzufahren. Wir bekamen einen Platz direkt an den Treppen, die zum Strand führten, zugewiesen. Das war natürlich großartig und lud dazu ein, am Abend noch eine kleine Strand-Yogasession einzulegen – wie instagrammable. 😉

Etappe 6: Von Idestrup nach Møns Klint
Frisch geduscht und gut erholt starteten wir nach einem leckeren Frühstück und einem letzten kurzen Blick auf den Strand unsere sechste Etappe. Heute erwartete uns ein wolkenverhangener und doch weitestgehend trockener Tag. Der erste Teil der Etappe führte uns durch dichten Wald direkt an der Küste. Wir lernten, dass viele Dänen des Jobs wegen in den großen Städten, wie Kopenhagen oder Aarhus, leben. Doch um jederzeit für eine Auszeit in die Natur entfliehen zu können, besitzen viele Dänen selbst ein Ferienhaus in den Küstenregionen. Somit führte die Route einmal mehr durch menschenleere, aber wohl gepflegte Dörfer mit Reetdach-Hütten.
Gegen Mittag erreichten wir den Stubbekobing Havn, wo wir nach einer kleinen Stärkung an einem Imbiss, mit der Fähre Ida, einer der letzten dänischen Holzfähren im regelmäßigen Betrieb, auf die Insel Bogø in der Ostsee übersetzen. Fähren wie Ida machen einen großen Teil der Geschichte Dänemarks mit seinen vielen kleinen Inseln aus und so schnuppert man auf diesen etwa 12 Minuten Überfahrt gleich etwas Kulturgeschichte. 😉
Von der dänischen Insel mussten wir uns leider wieder direkt verabschieden, denn wir wollten noch einige Kilometer schaffen. So verließen wir Bogø über den knapp einen Kilometer langen Damm, den Bogødæmningen, nach Møn. Dabei war die Überfahrt selbst ein echtes Highlight. Links und rechts von uns gab es nur Wasser und Wind.
Auf Møn genossen wir die Landschaft, bis uns erneut der Hunger heimsuchte. Allerdings wurde die Suche nach etwas Essbaren auf dieser bevölkerungsarmen Ostseeinsel zur echten Herausforderung.* Wir hätten nach den ersten zwei Tagen in Dänemark nicht geglaubt, dass es noch menschenleerer werden könnte, doch Møn toppte unsere bisherigen Erfahrungen auf jeden Fall. So mussten wir über mehrere Kilometer von unserer Route abweichen, um noch einen Stopp an einem Supermarkt einlegen zu können.
Dennoch bereuten wir nichts, denn die Landschaft und die aalglatten Straßen entlohnen für jeden Extra-Kilometer. So entschieden wir uns sogar, den nächsten geplanten Campspot zu skippen und noch weitere 30 km in Kauf zu nehmen, um am Abend schon Møns Klint, die Kreidefelsen Dänemarks, zu erreichen.
*Notiz an uns: Lieber früher als später am Tag um Proviant kümmern.
Zum Ende der Etappe sammelten wir noch einige anstrengende Höhenmeter auf der hügeligen Strecke. Insbesondere die letzten Meter durch den Wald hoch zum Shelterplatz waren mit den vollgepackten Rädern eher unwegsam und mussten geschoben werden. Gegen 19:00 kamen wir bei den Shelterhütten mit einem Wasseranschluss, einer Feuerstelle und einem Dixi an. Dort trafen wir auf zwei Studenten, die bereits seit mehreren Wochen unterwegs waren und ihre Semesterferien nutzten, um mit dem Rad von Schweden über Dänemark bis nach Eberswalde in Deutschland zu radeln. Später kam noch eine Gruppe Argentinier dazu. Einer von ihnen bereiste bereits seit zwei Jahren Europa und so teilten wir ein paar tolle Geschichten.
Kurz vor dem Schlafen wanderten wir noch einmal hoch zu den Klippen und schauten uns den Sonnenuntergang an. So hatten sich die Anstrengungen des heutigen Tages durchaus gelohnt.
Etappe 7: Von Møns Klint nach Præstø
Am nächsten Morgen fuhren wir zunächst das Geocenter Møns Klint an. In diesem interaktiven Science-Center erlebt man die Entstehung Dänemarks. Da an diesem Besucher-Magnet allerdings fast im Minutentakt die Touristenbusse ausgekippt wurden, spazierten wir lieber nur zur hölzernen Aussichtsplattform und setzten dann unsere Tour fort. Zum einen stand uns nicht der Sinn nach Menschenmassen, zum anderen waren wir etwas nervös, was die Etappe betraf. Denn je nördlicher wir kamen, desto dünner die Besiedlung und Infrastrukturen. Somit wollten wir es am heutigen Tag in jedem Fall bis nach Præstø schaffen.

Møns Klint macht seinem Namen alle Ehre. An diesem Tag legten wir mit Abstand die meisten Höhenmeter zurück. Gegen Mittag durchquerten wir die niedliche Altstadt von Stege, wo wir bei Saftig Café & Snackbar stärkten. Während wir das gute Essen in der prallen Sonne genossen, kamen wir mit der Servicekraft ins Gespräch. Sie erzählte uns von den Abi-Feiern* und der Sankt-Hans-Aften. Von beidem hatten wir auch schon bei visit Denmark gelesen.
*Als wir hörten, wie die Dänen ihren Abi-Abschluss feiern, hätten wir doch glatt Lust, noch einmal selbst die Schulbank zu drücken. Wir erfuhren, dass es in Dänemark Tradition sei, sich als Abiturient eine Matrosenmütze individuell zu gestalten und diese dann eine Woche nach dem Abschluss überall tragen. So wie wir es in den Cafés und Straßen von Nykøbing Falster gesehen hatten. Ebenfalls sehr auffällig waren die großen Heuwagen, LKWs und Transporter, die mit bunten Planen geschmückt und unter lautstarker Musik jugendliche Partymeuten durch die Straßen fuhren. Um den Abschluss gebührend zu feiern, ist es üblich, in einem großen geschmückten „Party-Bus“ von Haus zu Haus der Schulkameraden zu fahren.
Als wir in Præstø ankamen, stellten wir unser Zelt bei Præstø Camping auf und machten uns frisch. Es war der 23. Juni, Sankt-Hans-Aften, die Sonnenwende. An diesem Abend werden im ganzen Land Stadtfeste mit Live-Musik und Feuerwerk veranstaltet und viele Städte schmücken die Straßen mit Hexenpuppen. Diese Feierlichkeiten gehen zurück auf eine Zeit, in der an diesem Abend die Hexen zum Blocksberg im Harz in Deutschland verjagt werden. So liefen wir am Abend runter zum Hafen, wo das Stadtfest bereits in vollem Gange und die Restaurants im Hafen schon völlig überfüllt waren. Nur mit viel Glück fanden wir noch einen Tisch für zwei Personen im Cafe Mocca und konnten so einmal „die andere Seite“ unserer Harzer Walpurgnisnacht kennenlernen.
Etappe 8: Von Præstø nach Køge
Unsere heutige Etappe führte uns fast die ganze Zeit an der Küste Dänemarks entlang. Es gab nur wenige Streckenabschnitte, auf welchen wir das Meer nicht im Blick hatten. Eigentlich keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass Dänemark quasi eine einzige Küste ist. Wie wir lernten, gibt es keinen Punkt in Dänemark, der weiter als 52 km von der Küste entfernt ist.
So schön die Ausblicke am Meer waren, so anstrengend war es den ganzen Tag gegen den Wind anzukämpfen. Umso mehr freuten wir uns deshalb über die ausgiebige Pause in der Strandbar des Rødvig Kro & Badehotels* und etwas später noch über ein kleines Picknick in der Sonne.
*Notiz an uns: Dass Bargeld in Dänemark mittlerweile völlig überholt ist, sollten wir in dieser Bar lernen. Als wir dem jungen Mädchen am Tresen dänische Kronen gaben, schaute sie uns irritiert an und meinte zunächst, dass eine der Münzen keine dänische Krone sei. Die Dänen zahlen anscheinend so selten mit Bargeld, dass sie diese Münze offenbar noch nie life gesehen hatte. Wow!
Etappe 9: Von Køge nach Kopenhagen
Die Nacht auf dem Camingplatz Køge & Vallo Camping verlief ruhig und die Ausstattung der Sanitäranlagen war wirklich super. So konnten wir unsere letzte Etappe nach Kopenhagen gut erholt antreten. Da an dem Morgen in Køge ein Radrennen, das Sjælland Rundt an Fahrrad, stattfand, fuhren wir die ersten Meter an Zuschauern und Verpflegungspunkten vorbei und verpassten vor lauter Neugier auf die Veranstaltung glatt einen Abzweig. Die kommenden Kilometer führten uns erneut durch niedliche Dörfer und nach und nach nahm die Bevölkerungsdichte auch wieder zu.
Die letzten Kilometer durch die Hauptstadt verliefen schleppend. Es war ein ziemlich heißer Sonnentag und nach so vielen Tagen einsamer Ruhe überforderte uns das wuselige Kopenhagen. Umso glücklicher waren wir, als wir endlich den Cityhub in Kopenhagen erreichten und unsere Räder nun erst einmal parken konnten. Nachdem wir unseren Hub bezogen und uns frisch gemacht hatten, starteten wir in unsere dreitägige Stadterkundung. Eins steht fest: 3 Tage sind nicht annähernd ausreichend, um diese abwechslungsreiche, lebendige und charmante Stadt zu erkunden.
An unserem letzten Tag in Kopenhagen gönnten wir uns noch ein paar Leckereien in der Sankt Peders Bageri, der ältesten Bäckerei Kopenhagens. Absolut empfehlenswert! Bevor wir dann vom Busbahnhof Kopenhagen aufbrachen, um von hier aus unsere Rückreise anzutreten und mit dem Flixbus bis nach Lübeck zu fahren.
Was hat das alles nun mit dem Nordkap zu tun?
Richtig! Als aufmerksamer Leser ist dir sicherlich nicht entgangen, dass wir weder für eine Reise zum Nordkap ausgestattet gewesen wären, noch es je geplant hatten. Wenn wir ganz ehrlich sind, ist das so ein SEO-Ding. Als junger Blog sind wir auf ein gutes SEO angewiesen, um unserer Mission gerecht zu werden: Leser wie dich inspirieren und zum Radreisen mit Kind begeistern zu können. 🙂
Allerdings haben wir auf unserer Reise nach Kopenhagen mehrere Radreisende getroffen, die mittendrin im Adventure Deutschland-Nordkap steckten. Jeder von ihnen hatte eine ganz eigene Geschichte und ganz eigene Beweggründe im Gepäck. Aber sie alle haben uns sehr neugierig gemacht und so wurde unsere Radreise-Bucket List um das Ziel Nordkap erweitert. Wenn du wissen möchtest, ob wir es irgendwann mal erreichen, dann folge uns auf Instagram oder abonniere unseren Newsletter!